Nicht Zeitgemäß
Seit ein paar Tagen habe ich für meine Kinder den Lego Boost gekauft. Leider ist der Einsatz auf ihren Tabletts nicht möglich, da ihre App Standortdienste verlangt. Leider bieten die Tabletts meiner Kinder diese Funktion nicht.
Ein voll funktionsfähiges Tablett kann und möchte ich meinem 7 jährigen Sohn in meiner Abwesenheit nicht in die Hand geben.
Da Lego behauptet, dass der Boost für 7 jährige Kinder gemacht sei, sollte die App das auch berücksichtigen, dass 7 jährige Kinder kein voll funktionsfähiges Tablett in die Hände bekommen.
Bisher war ich sehr von Lego überzeugt, bin aber jetzt sehr enttäuscht. Lego stellt eine nicht haltbare Behauptung auf, dass der Roboter von 7 jährigen Kindern bespielt werden könne. Klar werden sie jetzt auf den Artikel mit den kompatiblen Tabletts verweisen. Den habe ich ja auch gelesen. Nur erwarte ich in der heutigen Zeit auch von Lego ein Produkt herzustellen, dass der Altersgruppe entspricht und sich vorher darüber zu informieren, was für Tabletts im allgemeinen diese Altersgruppe hat. Im meinem Fall ist es ein Amazon Fire Tablett in der Kids Edition. Dann sollte eine App entwickelt werden, die die Prämissen dieser Geräte berücksichtigt. Das das geht weiß ich aus eigener Erfahrung, da ich als Software-Entwickler bereits sehr viele Apps geschrieben habe die solche Prämissen berücksichtigen. So muss ich meinen Kindern mein Handy geben, damit sie damit mit ihrem Boost spielen können und immer in der Nähe sein, damit sie keinen Unfug mit dem Handy treiben.
Wäre der Quellcode offengelegt, könnte man selber Hand anlegen und die App anpassen, sodass meine Kinder den Roboter mit ihren Tablets nutzen können.
Weiterhin verstehe ich nicht warum in der App keine weitere Möglichkeit der Programmierung besteht, es sollte doch kein Problem sein einen weiteren Bereich einzurichten indem textuell erstellte scripte ablaufen. Meine Kids programieren auf dem PC mit Java script, warum sollen sie das mit ihrem Roboter nicht dürfen.
Da ich nicht erwarte, dass Lego auf diese Rezension positiv reagiert und Abhilfe schafft, bleibe ich enttäuscht. Mehr noch erwarte ich eine Antwort die mich wahrscheinlich schwer verärgern wird. Indem mir wieder der besagte Artikel zitiert wird oder wie sonst auch immer behauptet wird, dass nichts gemacht werden könne, da man auf die Entwicklung der App keinen Einfluss nehmen könne.
Desweiteren finde ich im Zeitalter von USB-C die Begründung, dass Batterien überall verfügbar seien aber USB C Ladegeräte nicht, als unbegründet. Baterien sind Umweltgift und müssen nicht auch noch gefördert werden. Ein USB C Ladegerät liegt mitlerweile jedem aktuellen Handy bei, wobei wir wieder bei der Aussage wären warum ein moderner BT4.1 benötigt wird aber kein modernes Ladegerät, sondern veraltete Batterietechnik. Schließlich schaffen es Handyhersteller auch ihre Geräte ladbar zu gestalten und sie Weltweit vertreiben zu können. Warum kann das ein Weltkonzern wie Lego nicht? Da ist doch etwas nicht stimmig mit den Aussagen.
Wären die oben genannten Punkte nicht wäre der keine Robotter der Renner. Er ist sehr schnell aufgebaut, allerdings mit den PDF Aufbauanleitungen, denn in der App finde ich den Aufbau sehr störend und zu langwierig. Wenn er dann steht kann mit ihm sehr gut gespielt werden. Leider sind die Möglichkeiten der Programmierung schnell ausgereizt. Mein 7 jähriger Sohn wollte den Abstandsensor auf verlassen des Nahbereichs programmieren, doch das geht nicht. Es geht nur das Eintreten in den Nahbereich. Doch dies liese sich mit einem SW Update beheben. Schade dass Programmierblöcke nicht via script selbst hinzugefügt werden kann. Das wäre dann super um fehlende Programmierblöcke zu ergänzen. Dann kommen noch kleine Probleme hinzu, dass ein 360° Kreis nicht exakt abgefahren wird, sondern ein paar Grad fehlen. Oder bei einem Hinweg der Roboter beim Zurückweg nicht die letzte Position erreicht. Allerdings sollte ein Roboter exakt die selbe Stelle erreichen, wenn der Weg für vor und zurück der programmierte selbe ist.
Ich finde die Umsetzung sehr gut, dass verschiedene Modelle gebaut werden können und somit die Funktionen des Roboter sich ändern. Schade finde ich, dass der Greifer bei der Fertigungsstraße den Stein mit den Armen nicht greifen kann und der zusammenbau der Minivernies misglückt.
Als nächstes werden wir noch den Ninjagodrachen integrieren, den mein Sohn bereits hat, da sind wir dann gespannt, welche Funktionen, dann noch möglich sein werden.
Eine letzte Frage stellt sich mir noch. Warum kann der Vernie Roboter seine Arme nicht bewegen, wird es dazu ein Update geben oder eine kaufbare Erweiterung?
Trotz der Oben geschilderten Prämissen kann ich den Roboter jedem empfehlen, der seine Kinder an die Robotik heranführen möchte. Dafür ist es ein sehr gut gelungenes Lehrmittel und hat ein gutes Preis Leistungsverhältnis.